Winterzeit ist Reisezeit. Das hieß Mitte Januar Berlin mal wieder für ein paar Monate zu verlassen.Ich war mal wieder schwer am Überlegen, wo es denn überhaupt hingehen sollte. Ich wollte unbedingt Anfang Februar im Norden von Indien sein. Die große Kumbh Mela(alle 12 Jahre) stand auf meinem Programm. Das größte Pilgertreffen und gleichzeitig auch die größte Menschenansammlung der Welt war in Allahabad im Gange. Mein Plan war es am wichtigsten Badetag der Kumbh, am wahrscheinlich heiligsten Platz Indiens, zu sein.Aber wohin Mitte Januar für meine ersten zwei Wochen. Nordindien ist mir zu kalt zu dieser Zeit und dann kam mir Lutz in den Kopf.
So sollte mich ein Kurzbesuch mal wieder zu meinem Freund Lutz und seiner Familie nach Don Det im Süden von Laos führen.Die Anreise war ein Traum. Es ging mit dem Flieger von Berlin nach Bangkok, wo ich am Nachmittag landete.
Ich fuhr dann direkt weiter zum Mo Chit Bus Terminal um einen Bus in Richtung Laos zu bekommen. Zu meiner Überraschung gab es hier sogar Busse bis nach Pakxe in Südlaos.
So buchte ich ein Ticket für den Nachtbus und hatte noch ein paar Stunden Zeit. Diese vergingen schnell bei gutem Thai-Food und vielen Bieren.
Damit war auch für guten Schlaf im nächtlichen Bus gesorgt.
Ich wachte dann erst am Morgen kurz vor der laotischen Grenze wieder auf. Die Grenzabfertigung verlief schnell und dann stand ich schon am Vormittag in Pakxe am Busterminal.Mein Songthaeo nach Ban Nakasang zu den 4000 Inseln war schnell gefunden und nach einem kleinen Frühstück ging die Reise weiter.Drei Stunden später setzte ich mit dem Boot von Nakasang nach Don Det über und schon war ich im Mama Leuah Guest House bei Lutz, Pheng und Lukas angekommen.Die Freude ist wie bei jedem Wiedersehen groß und wir ließen uns gleich ein paar Bier schmecken. Auch die anderen Familienmitglieder begrüßten mich herzlich und ich fühlte mich sofort wie Zuhause.Bei Lutz war wie so oft viel Betrieb im Restaurant und Guest House. Die Hütten waren immer voll besetzt und vor allem am Abend gab es selten einen freien Platz im Restaurant. Ansonsten war die Insel eher schlecht besucht, obwohl ja eigentlich noch so etwas wie Hauptsaison war. Das Mama Leuah mit Lutz und seinen Frauen macht scheinbar alles richtig.Ich „musste“ zwischendurch sogar ins Haus zu Lutz ziehen, da es keine freie Hütte mehr gab.
Lukas, der kleine Lutz, wird langsam groß und immer aktiver. Teilweise sieht man ihn den ganzen Tag nicht weil er irgendwo unterwegs ist. Ja mit ihm kann man viel Spaß haben. Ich hatte das auf alle Fälle.Es waren auch wieder ein paar Freunde, ich grüße vor allem die Jenaer, bei Lutz zu Besuch. Wir hatten alle viel Spaß und tolle Gespräche. So sollten meine zwei Wochen wieder viel zu schnell vorbei sein.
Das Highlight für mich sollte am Ende meiner Tage auf den 4000 Inseln steigen.
Auf der benachbarten Insel Don Som fand ein großes Bootsrennen statt. Das wollte ich nicht verpassen und ließ mich von Lutz seinem Schwager hinfahren.
Die Insel glich einem großen Festival-bzw. Rummel-Platz. Unzählige Menschen überall, hunderte Stände verkauften Essen und Getränke und waren zur Bespaßung der Einheimischen da. Aus allen Ecken der Inselwelt reisten die Menschen an.Es gab Schießbuden, viele Spielestände, Hüpfburgen und vor allem Saufplätze. Das Bier lief schon am Morgen in Strömen dazu  wurde alles mit lauter Musik beschallt und die Laoten feierten ohne Ende.
Dazu fanden auf dem Mekong über den ganzen Tag verteilt die Bootsrennen statt. Die einzelnen Inseln sind hier mit ihren Booten vertreten und liefern sich packende Rennen. Leider habe ich die Regularien und auch sonst nicht viel verstanden. Da wurden mittags schon Pokale überreicht und trotzdem wurden weiterhin Rennen ausgetragen. Es war trotzdem sehr unterhaltsam für mich. Jedes Boot wurde z.B. vor dem Start erst mal gesegnet, ein gekentertes Boot sorgte für Lacher und auch die ganze synchrone Aktion der Bootsmenschen. Einfach schön.
Ich blieb auf dem Boots-Festival dann nur bis zum späten Nachmittag. Da hatte ich genug gesehen und nicht zu vermeiden auch getrunken. Ich habe später gehört, dass die Party bis zum nächsten Morgen weiterging. Alle Achtung!!
Meine Abreise war dann mal wieder aus der Kategorie Chaos. Ich hatte es aber auch mal wieder ausgereizt und bin gefühlt bis zur letzten Sekunde bei Lutz geblieben. Eigentlich hätte ich einen Tag früher abreisen müssen, da ich nach Bangkok musste um meinen Flug nach Indien zu bekommen.
Ohnehin ist es immer schwer einen schönen Platz von Freunden zu verlassen. Der Abschied am Abend war wieder so herzlich und ich habe mit Lutz seiner Küchencrew(Frau+Schwägerinnen) gefeiert und zu viel getrunken. Ich war wohl noch nicht bereit zur Abreise.Am Morgen habe ich dann(da der Schwager mal wieder kein Benzin im Boot hatte und noch tanken musste) das erste Songthaeo in Nakasang verpasst und dann hat sich das so fortgesetzt. Ich war eine Stunde zu spät in Pakxe und musste dann dort sehr lange auf Minivan zur Grenze warten. Von der Grenze in die erste große Stadt hat dann der Minibus viel länger gebraucht als üblich. So war ich erst am Nachmittag in Ubon Ratchathani und wäre mit dem Bus nicht mehr rechtzeitig in Bangkok angekommen. So musste ich mir spontan einen Flug nach Bangkok kaufen, damit ich meinen Flug nach Indien nicht verpasse.
Am Ende war aber alles schön und ich bin in Indien gelandet. Dazu später.