Die Reise geht weiter und ich habe die Bandas verlassen und bin mittlerweile auf den Key-Inseln gelandet.Muskatnuss
Aber noch mal zurück zu den Banda Inseln bzw. zu den Gewürzinseln.
Die Molukken (Gewürzinseln) sind eine Inselkette im Osten Indonesiens zwischen Sulawesi und Papua. Sie können mit einer bewegenden Geschichte, traumhafter Natur und dem Ursprung vieler Gewürze aufwarten. Vom 16. Jahrhundert an waren sie das Ziel fast aller Kolonialmächte auf der Suche nach Muskatnüssen und Gewürznelken, die zu jener Zeit mit Gold aufgewogen wurden. Hier kämpften die damaligen Weltmächte um Handelsmonopole, doch das ist das lange her.
Heute kommen langsam wieder die Touristen auf die Gewürzinseln und vor allem die Bandas werden gerade zu einem beliebten Spot. Wie schon vor ein paar Wochen erwähnt war ich erst mal überrascht wie viele Reisende mittlerweile diese Inselkette im Süden der Molukken ansteuern. Das sah vor ein paar Jahren, als ich das erste Mal hier war noch ganz anders aus. Fort BelgicaDiese kleine Inselgruppe ist die Heimat des Muskatnussbaumes und ein wahres Juwel. Sie hat fast alles zu bieten, was man sich auf Reisen wünscht. Hier kann man förmlich die Kolonialgeschichte riechen, überall begegnet man alten Forts, europäischen Häusern und Kirchen bzw. deren Ruinen, die davon erzählen, wie weltumspannend bedeutsam dieser Fleck auf der Erdkarte einmal war. Verlockend duften die Gewürzgärten, denen man überall begegnet, es gibt traumhafte Strände und Tauchplätze. Hausvulkan der BandasDen inseltypischen Vulkan, der für Indonesien geradezu obligatorisch ist, gibt es natürlich auch. Außerdem ticken die Uhren hier anders, es herrscht eine so entspannte Atmosphäre, dass man sich woanders wähnt. Es fehlt einfach das geschäftige Treiben der Asiaten, deren Geräuschpegel und vor allem das bei uns Touristen so beliebte „Hello Mister“ hält sich in Grenzen. So lehnt man sich am besten zurück und lässt die Zeit Zeit sein. Dieses habe ich dann auch ausgiebig getan in den zwei Wochen hier.
Aber wie ich halt so bin kann ich nicht nur entspannen und muss meiner Energie freien Lauf lassen. So bin ich zurück beim Tanz auf zwei Hochzeiten. Nachdem ich ja von meinen neuen Bekannten, die ich Ambon bzw. auf der Pelnifahrt kennengelernt habe, zur Hochzeit eingeladen wurde, kam noch eine Zweite am gleichen Tag dazu. flowerNachdem ich von Pulau Ay zurück auf Bandaneira war, hieß es meinen alten Freund Darwis zu finden. Es hat ein bisschen gedauert mit der Suche, aber irgendwann stand ich dann vor seiner Hütte. Ich habe seine Frau auch gleich wieder erkannt, er war leider noch unterwegs aber am späten Nachmittag sollten wir uns dann treffen. Peinlich war nur das ich ihn nicht gleich erkannt habe aber er mich dafür sofort. Wie es dann so kam, war er auf einer anderen Hochzeit am Abend eingeladen und wir beschlossen beide zu besuchen. Darwis wollte/musste unbedingt etwas vor der Tanzparty trinken und so haben wir uns einige Biere schmecken lassen und einmal angefangen sollte es kein Zurück mehr geben.
Diese Hochzeitspartys bzw. ihre Tanzpartys sind schon etwas seltsam für unseren Geschmack. So durfte ich nicht in kurzer Hose dort erscheinen, da es ein Gesetz gibt, das man nur mit langer Hose tanzen darf. Dies hieß zurück in mein Hostel und umziehen und da gab es diese Falle mit dem Sopi. Sopi ist eine Local-Spirituose die aus Palmwein gemacht wird und ich hatte zufällig ein paar Flaschen in meinem Zimmer und das Trinken ging weiter. kids von pulau runWie es so ist, kamen dann meine neuen Freunde, die zu der anderen Party wollten, mit mehr Sopi und wir mussten dann mal schnell drei Liter Sopi uns schmecken lassen. Natürlich waren dann die Hochzeitszeremonien an sich schon vorbei und es ging los zum Tanzmarathon und das war gut so mit unserem Rausch. Wir brauchten Bewegung und die sollte lange andauern. Bei diesen Veranstaltungen dürfen nur die Männer die Tanzpartner wählen und ich wurde von Darwis von einer Frau zur nächsten geschubst. Wie schon gesagt, es gibt komische Regeln beim Tanzen, das heißt alle Paare tanzen in einer langen Reihe sich gegenüberstehend. Die Tanzfläche hat man dann schon lange bevor das Lied zu Ende ist wieder zu verlassen. Warum auch immer? Diese erste Hochzeitstanzparty war sehr traditionell, ich war hier der einzige Ausländer und wurde noch Tage darauf Kidsangesprochen. Nach vielen Stunden hier ging es zur zweiten Party aber diese sollte eine kleine Enttäuschung werde. Hier kannte ich zwar ein paar Leute und auch drei andere Touristen hatten sich hierher verlaufen aber es war sehr seltsam. Die Musik war untypisch, sehr elektronisch für die Bandas und keine Frauen bis auf die Braut und zwei Freundinnen. Die meisten Gäste waren total betrunken oder schliefen irgendwo. Wir tanzten kurz, zu mindestens mit der Braut war für mich Pflicht. Aber es kam keine Stimmung auf und wir gingen zurück zur ersten Party, wo wir bis zum Morgengrauen tanzten. Am Morgen sind wir dann immer noch immer sehr betrunken durch die „City“ gezogen bis ich irgendwann mein Bett gefunden habe.
Der nächste Tag begann zu meiner Überraschung ohne Kater und ich beschloss nach Pulau Hatta zu fahren. Gesellschaft sollten mir Ayu und ihr neuer Freund Max aus England leisten. Das Wetter auf den Inseln war seit Tagen sehr wechselhaft und zeitweise stürmisch. Grund war ein Unwetter zwischen Nordaustralien und Timor das viel Wind, Regen und hohen Wellengang bis hierher brachte. unterwasserwelt der bandasSo wurde die Bootsfahrt nach Hatta zur Karussellfahrt. Darwis wollte mich noch davon abbringen mit dem Boot rauszufahren aber so schlimm war es auch dann auch wieder nicht. In Hatta müssen wir vom „Hafen“ ca. 2-3 km ins nächste Dorf laufen, da die einzigen Unterkünfte sich dort befinden. Mittlerweile gibt es sogar eine richtige Auswahl zum Wohnen, vor ein paar Jahren habe ich hier noch in einem Localhaus geschlafen, da es keine Unterkünfte gab. Leider erwischt uns genau in dieser Zeit der einzige Regenschauer des Tages und wir werden doch gut nass.
Hatta hat das vielleicht beste Korallenriff der Bandas direkt vor einem schönen Beach und dies macht es mittlerweile zum vielleicht beliebtesten Platz außerhalb Bandaneiras. Sarah die fantastische KöchinSo gibt es hier vier Plätze zum Wohnen und wir entscheiden uns für Sarahs Homestay, da es die beste Küche haben soll. Dies bestätigt sich schon beim ersten Dinner und es landet bei mir gleich in den Top 3 der besten indonesischen Küchen die ich je hatte. Diese Frau liebt einfach das Kochen, das ist ihr Leben und wenn es den Gästen schmeckt strahlt sie immer über das ganze Gesicht. Überhaupt ist die Familie super freundlich und wir fühlen uns wie zu Hause in den nächsten Tagen. Der Mann von Sarah freut sich über den mitgebrachten Sopi und wir haben einen lustigen Abend mit ihm. Die Familie hat viele Haustiere unter anderem einen Hund, das habe ich noch nie bei einer Moslemfamilie erlebt. Aber das verrückteste Tier ist ein kleines Huhn, welches dauernd auf meinem Schoß sitzt oder auch mal auf der Schulter und dann anfängt zu schlafen. Wir bleiben drei Tage auf Hatta und genießen, trotz teilweise stürmischer See, beim Schnorcheln das Riff vor unserer Haustür. Es ist oft schwer ins Wasser zu kommen bei hohem Wellengang und dauernd wechselnder Strömung aber die Sicht ist trotzdem toll. kura-kuraHier gibt es unzählige Schildkröten, Riffhaie, Napoleonfische und andere große und kleine Fische und das Korallenriff ist fantastisch. Während unserer Tage gibt es einen wilden Sturm, der die Treppe an unserem Haus mitnimmt und ein paar Boote zerstört und die Bootsverbindung nach Bandaneira ist für einen Tag unterbrochen. Aber da macht sich hier keiner verrückt.
Ich habe hier anfangs lange nach dem Haus suchen müssen in dem ich vor Jahren geschlafen habe. Nach einer Weile staune ich dann über mein Gedächtnis, ich erinnere mich dann ganz plötzlich an alle Einzelheiten und finde das Haus und dort auch sofort das Zimmer indem ich damals geschlafen habe. Die Familie erinnert sich an mich und wir haben uns einiges zu erzählen. Vor allem die Geschichte mit unserem kaputten Boot während eines Ausfluges lässt uns lachen, dabei ging der Motor kaputt und war nicht mehr zu reparieren. Zum Glück hatte uns dann die Strömung an einen Beach der Insel gebracht und wir konnten zurück ins Dorf laufen.große Napoleonfische überall
Bei unserer Rückreise von Hatta ist das Meer wieder entspannt und wir leider auch, so dass wir die Abfahrt am Morgen verpassen. Zum Glück für uns, hält das Boot dann nochmal direkt an unserem Beach und wir kommen bei ruhiger See und bestem Wetter in Neira an. Hier entscheiden Max und ich direkt weiter nach Ay zu fahren. So geben wir unser Gepäck gleich bei meinen Bootsfreunden von Ay ab und haben noch mehr als zwei Stunden Zeit bis zur Abfahrt. Was tun an einem so schönen Tag, na klar Bier trinken. So gehen wir ins nächstgelegene Hostel mit Blick auf den kleinen Hafen und bestellen Bier. Leider vergessen wir im Laufe der Biere unser Boot bzw. die Zeit. überall werden muskatnüsse getrocnetWir sitzen zwar nur 100 Meter vom Hafen entfernt aber unsere Bootsleute suchen uns in der ganzen Stadt, da sie losfahren wollen. Zum Glück kennen wir uns gut genug und sie sind nicht böse auf die Stunde Verspätung. Sie haben eher etwas zu lachen, da wir schon leicht angetrunken sind. So steigen wir auf dem Boot auf Sopi um und auch dem Kapitän gefällt dies. Auf Pulau Ay beziehen wir mein übliches Hostel bei Mohammad genau zum Mittagessen und beenden das Trinken. Ich gehe später schwimmen bzw. schnorcheln um einen klaren Kopf zu bekommen, während Max weitertrinkt. Im Guest House treffe ich dann auch endlich Eka wieder, den adoptierten Sohn von Mohammad. Vor Jahren habe ich ihm ein bisschen Englisch beigebracht und wir haben viel zusammen unternommen. Damals war er noch ein Boy und jetzt ist er ein erwachsener Mann. Er freut sich über die vielen lustigen Fotos die ich ihm mitgebracht habe und wir haben viel zu lachen.Unterwegs nach Pulau Run
Mein Timing mit Ay hätte nicht besser sein können, da das Wetter sich in den nächsten Tagen von der besten Seite zeigt. Ein paar andere Gäste hatten außerdem das Boot mit meinen Bootsfreunden am nächsten Tag gechartert. Dies sollte der vielleicht beste Tag auf den Bandas werden. Es sollte über die kleine Insel Neilaka nach Pulau Run gehen. Diese Insel ging in die Geschichte ein, da die Engländer sie im Tausch gegen Manhattan an die Holländer gaben. Wenn man sich heute Manhattan, ja das Manhattan, anschaut und dagegen das beschauliche Run, dann kann man sich dies nur schwer vorstellen. Andere Zeiten halt, da waren ein paar Muskatnüsse schon noch was wert.Blick auf Run
Für unseren Trip hatten wir das beste Wetter bestellt, Sonne pur, ruhige See und beste Sichtverhältnisse unter Wasser. Es ist auch bis jetzt vom Wetter der beste Tag meiner Reise. So sollten wir um Neilaka herum viele Stunden im Wasser verbringen und eine fantastische Unterwasservielfalt genießen. Die Sandbänke um die Insel waren wie geschaffen zum Abhängen. Auf dem Boot habe ich viel Spaß mit der Crew, da ich Sopi auf Wunsch des Käpt’n mitgenommen hatte. Auch musste ich unsere Wünsche während der Fahrt übersetzten bzw. darüber diskutieren und auch die bösen Witze erklären, da von der Crew niemand Englisch sprach. Zum Lunch gab es Oktopus und viel Fisch gerade frisch gefangen von Locals auf dem winzigen Eiland. Gerade als wir nach Run aufbrechen wollten, entdeckten wir am Horizont unendlich viele Delphine und so wurde kurz das Programm geändert. lumba-lumbaEs sollte eine Gruppe von bis zu hundert Delphinen sein, die jetzt um unser Boot herumschwamm. Ich habe noch nie so eine große Gruppe von denen gesehen. Aber als wir dann endlich im Wasser waren, haben sie das Weite gesucht. Wir hatten anfangs Probleme unsere Bootscrew zu überzeugen, uns ins Wasser zu lassen. Diese haben doch wirklich behauptet Delphine sind gefährlich und werden uns attackieren. So ging es dann ein wenig verspätet ins indonesische Manhattan. Ich war bei meiner ersten Bandareise schon mal hier und hatte viele Fotos von damals dabei. Unterwegs in der Banda SeaSo hieß es, die Leute von den Fotos zu suchen und das war nicht einfach nach 5 Jahren. Zum Teil hatte ich Glück und habe sie gefunden und die Freude war groß. Den Rest habe ich einem Gästehausbesitzer zum Verteilen hier gelassen. Hier auf Run gibt es mittlerweile auch Unterkünfte, vielleicht mache ich ja hier nochmal einen Stop. Auf dem Rückweg sind wir, da die Strömung in unsere Richtung ging, bis nach Neilaka geschnorchelt und unsere Bootscrew hat uns dann aufgelesen. Mit dem Sunset sind wir wieder auf Ay gelandet und ich hatte endlich auch ein bisschen Farbe bekommen.Sunset auf Ay
Die nächsten Tage vergingen leider viel zu schnell auf meiner Lieblingsinsel der Bandas. Ich bin viel durch die Gärten und Wälder gewandert mit seinen riesigen Kenaribäumen, die den Gewürzbäumen wie Zimt, Muskat und Nelken und auch mir den nötigen Schatten spenden. Übrigens Kenari ist eine Nuss, sehr ähnlich den Mandeln, die wir kennen. Ay ist eine wunderschöne Insel mit seinem kleinen Dorf, den freundlichen Menschen in ihren schicken kleinen Häusern, den vielen Blumen überall und natürlich den Gewürzen die überall zum Trocknen ausliegen. Ganz zu schweigen von dem Stränden und der Unterwasserwelt mit seinem Fischreichtum. Ich sollte täglich Schildkröten, Haie, Schlangen, Rochen, Moränen, riesige Napoleonfische und Parrotfische sehen undKenari-bäume natürlich die vielen anderen Bewohner des Korallenriffs. Ich musste natürlich auch nochmal mit dem Käpt’n einen Trinken, er wollte sich revanchieren. So ging es an einem Nachmittag mit dem Moped in den Wald, damit uns ja nicht zu viele Dorfbewohner sehen, er musste ja auf seinen Ruf achten. Außerdem waren wir hier an der Quelle für den Palmwein, der musste nur noch von der Palme geholt werden. So haben wir uns den aus 5 Liter-Plastikkanistern schmecken lassen, bevor wir auf Sopi umstiegen. Ich wurde später bei seiner Familie zum Abendessen eingeladen und nachdem Essen musste mein Freund der Käpt’n schlafen gehen. Zurück im Guest House waren die anderen Gäste auch schon beim Trinken und haben schon auf den bei mir bestellten Nachschub gewartet. Es wurde ein langer Abend in einer geselligen Runde. Ich wusste am nächsten Tag nicht mehr wie und wann ich in mein Bett gekommen bin, ansonsten war aber alles okay. Als dann der Abschied von Ay kam, viel es mir schwer zugehen. Da ich alte Freundschaften aufgefrischt hatte bzw. Neue geschlossen habe und mich mittlerweile die halbe Insel kannte.Abschied von Pulau Ay am Morgen
Ich verbrachte noch knapp einen Tag in Bandaneira. Hier traf ich mich nochmal mit Darwis und seiner Familie und wir haben uns verabschiedet. Mit Jules, meinem neuen Freund bei dem ich hier die erste Nacht geschlafen habe, habe ich nochmal eine kleine Sightseeing-Tour über die Insel gemacht. Dabei haben wir auch Ayu besucht. Sie werde ich wohl nochmal in Makassar in ein paar Wochen treffen. Am Abend saß ich lange auf der Terrasse meines Hostels direkt am Wasser mit Blick auf den Vulkan und habe gewartet das mein Boot ankommt und habe über die Bandas nachgedacht. Ich hatte gerade erfahren, das jetzt ein Speedboot zweimal die Woche von Ambon hierher fährt und dazu kann man jetzt auch zwei-bis dreimal in der Woche mit dem Flugzeug anreisen. Bis jetzt gab es ja nur die Pelni-schiffe zwei-bis dreimal im Monat und das hat die Besucherzahlen in Grenzen gehalten. So stellt sich jetzt die Frage wie lange diese Inselgruppe noch so schön und entspannt bleibt. Bei dem Potenzial und besseren Verbindungen wird das Banda-paradies wohl bald vorbei sein. Schade.Kids mit Kanu unterwegs
Mein Boot zu den Key-islands, meinem nächsten Ziel, sollte dann nachts 3 Uhr im Hafen einlaufen und eine Stunde später ging es dann los. Ich bin beim Einsteigen überrascht, das ich der einzige Tourist bin, der zu den Keys will, dafür steigen ca. 30-40 Touristen hier aus. Mein nächstes Ziel scheint doch nicht so viele Reisende anzuziehen. So kämpfe ich mich zur Cafeteria durch und schlafe hier ein paar Stunden. Da die Fahrt nur 11 Stunden dauern soll, versuche ich gar nicht erst ein Bett unter Deck zu bekommen. Hier oben habe ich frische Luft, Ruhe und viel Platz. Wie es der Zufall will treffe ich hier Eka wieder, der für ein paar Tage nach Key will. Er will ein paar Geschäfte dort machen, welcher Art auch immer. Wir verabreden uns für den nächsten Tag, da er mir die Inseln zeigen will. Die Fahrt bis Tual, die City der Inselgruppe, ist angenehm da das Wetter perfekt ist. Bei der Ankunft in Tual sieht das ganz anders aus, es regnet in Strömen-kein gutes Zeichen. Überall wunderschöne SträndeDabei sollen doch die Strände das Besondere hier sein, was will ich da bei Regen. Wegen des Regens und dem Chaos beim Aussteigen warte ich sehr lange an Bord bis ich den Key-Islands Hallo sage. Ich finde dann schnell ein Ojek und mit diesem Motorradtaxi auch gleich ein gutes Hotel. Bin überrascht über das sehr gute Preis- Leistungsverhältnis und den guten Service in meinem Hotel. Am Abend versuche ich mein Glück mit dem Internet, da dies auf den Bandas ja fast unmöglich war. Aber auch hier ist es eine Katastrophe, es passiert einfach nix. Ich brauche über zwei Stunden um drei E-Mails lesen, aber immerhin komme ich wenigstens in mein Postfach. Ich gehe genervt aus dem Internetcafe und versuche es im Hotel mit meinem Internetstick und welch Wunder, ich bin drin. So komme ich wenigstens dazu alles Wichtige zu erledigen auch wenn mich das die Nacht kostet.
Am nächsten Morgen steht dann Eka mit zwei Freunden und Mopeds vor der Tür-auf zur Inselerkundung. Leider hätte das Wetter nicht schlechter sein können, alles ist grau und es regnet. Wir düsen trotzdem los und sie zeigen mir die Stadt. Welche ist nur die Frage, da Tual und Langgur für mich eine Stadt sind, ich aber jetzt merke das es eigentlich zwei Städte sind. Sie liegen auf zwei benachbarten Inseln und sind durch Brücken verbunden. Pasir PanjangAber es gibt nichts wirklich Spannendes zu sehen und es geht zum Pasir Panjang. Das ist die Haupttouristenattraktion der Inseln, ein kilometerlanger weißer Sandstrand von hunderten Palmen gesäumt. Jeder Local erzählt hier davon und das es der beste Beach Indonesiens wenn nicht Asiens ist. Die Fahrt ist trotz leichtem Regen angenehm und eine halbe Stunde später sind wir auch schon da. Leider regnet es nun in Strömen, sodass wir uns ins Trockene einer Hütte flüchten. Mittlerweile ist alles mehr als nur grau und der Strand wirkt nicht wirklich schön auf mich. Es fehlt einfach Sonne um Gefallen am Strand zu finden. Selbst der puderfeine weiße Sand ist nur matschig. So laufen wir zu den Hostels am Ende des langen Strandes, aber auch diese sind nicht wirklich mein Ding. So fahren wir weiter zu einem anderen Beach. Ich bin auch mal auf einem FotoDer bzw. das Guest House hier wurde mir schon oft empfohlen. Da wollte ich schon einmal vor Jahren hin, ich hatte damals leider mein Pelniboot verpasst. Die Savana Cottages von Gerson, einem Indonesier der lange in den Niederlanden gelebt hat, gefallen mir sofort obwohl auch hier alles grau und regnerisch ist. Es strahlt eine gemütliche Atmosphäre aus und scheint ein Platz zum Hängenbleiben zu sein. Ich treffe hier ein französisches Paar, die mir schon auf den Bandas über den Weg gelaufen sind und diese bestätigen meinen ersten Eindruck. Das wird wohl mein nächster Platz, wenn das Wetter besser wird, da auch Gerson und seine Frau Luzy sehr sympathisch sind. Mit Eka und seinen Freunden wollte ich eigentlich noch weiter durch die Gegend fahren, aber als wir wieder in einen bösen Regenschauer kommen, vergeht mir die Lust. Ich lasse mich zum Hotel fahren und beende die Sightseeingtour. Beim FischenAm Nachmittag ist das Wetter besser und ich gehe zum Hafen um ein paar Infos über meine eventuellen nächste Ziele in Erfahrung zu bringen. Hier gerate ich in eine lustige Runde der Küstenwache, die ihre Arbeit ruhen lassen um sich mit mir zu beschäftigen. Sie wollen einfach alles wissen und hören gar nicht auf Fragen zu stellen. Immerhin bekomme ich auch nebenbei meine Infos. Es gibt wenn das Wetter okay ist zweimal die Woche von hier Boote zu den Aru-Inseln und auch Verbindungen zu den Tanimbar-Inseln. Mit dem Wetter das könnte aber wirklich noch ein Problem werden, da es starke Westwinde gibt und somit zu hoher Wellengang. Passend dazu kommt dann die Info rein, dass gerade wieder ein paar Fischerboote vermisst werden und wenig Hoffnung besteht diese wieder zu finden.
Am nächsten Tag ist dann das Wetter auf meiner Seite und sagt ja zum Beach. Blick vom FrühstückstischSo nehme ich mir ein Ojek nach Ohoidertawun und checke in die Savana Cottages ein. Hier gibt es mittlerweile einen neuen Reisenden, ein Österreicher ist jetzt mein Nachbar und so kann ich dann auch mal wieder deutsch reden. Wie sich herausstellt spricht Gerson auch deutsch und das sollte in den nächsten Tagen die Sprache im Guest House sein, da die Franzosen weiterreisen. Der Platz hier ist in einer wunderschönen Bucht und etwas abseits vom Dorf gelegen. Er ist zum perfekten Abhängen geschaffen, mit Hängematten, netten Sitzecken, viel Schatten und natürlich dem Meer immer im Blick. Blick vom Dorf auf die BuchtEs gibt alles zur Selbstbedienung hier von Wasser, Kaffee und Tee über einen Kühlschrank, mit kalten Getränken wie Bier und… In dem nett eingerichteten Cafe gibt es unzählige Bücher, Infos über die Molukken und Musik und und. Dieses Guest House zählt zu den Besten, die ich im Osten Indonesien bis jetzt gefunden habe. Die ganze Einrichtung hat Flair, es passt einfach alles. Man merkt das Gerson lange in Europa gelebt hat und die Art Gäste, die es bis hierher schaffen gut kennt. Er ist auch irgendwie ein junggebliebener Hippie und wir verstehen uns blendend. Seine Infos sind klasse und wir haben sehr gute Gespräche in den 6 Tagen die ich hier bleiben sollte. Auch lassen wir uns gelegentlich die Drinks schmecken, wenn seine Frau mal nicht da ist. Seegras auf dem TellerDazu sollte auch das Essen hervorragend sein, vor allem der Seafood. Ob Fisch, Krabben, Tintenfisch oder auch der leckere Seegrassalat, alles bestens. Zum Frühstück gibt es richtigen guten Käse, für mich einmalig in Indonesien.
So genieße ich die Tage bei fast durchgehend gutem Wetter. Nur ein Tag sollte aus der Reihe tanzen und brachte viel Regen und nur für kurze Momente konnte sich die Sonne durchkämpfen. Dafür gaben die schwarzen Regenwolken einen guten Kontrast zum türkisfarbenen Meer und dem Schlechtwetter zieht vorbeiunendlichen Sandstrand ab. Überhaupt war dies ein Platz um die Farbenspiele der Natur, der Sea zu genießen. Da sich das Meer bei Ebbe um hunderte Meter zurückzog bzw. bei Flut wieder kam, änderten sich dauernd die Farben. Je nachdem wie die Sonne stand, wurden die Farben zum Teil so intensiv das es schon gar nicht mehr natürlich aussah. So konnte ich einfach stundenlang dem Meer beim Kommen und Gehen zuschauen. Dazu gab es hier die verschiedensten Wasservögel, die vor mir tanzten. Selbst Pelikane aus Australien waren zu Besuch und es konnte nie langweilig werden. PelikanAuch der Vollmond sollte mir in dieser Zeit Gesellschaft leisten und die Lichtspielen verstärken. Bei Ebbe konnte man fast die gesamte Bucht ablaufen und hunderte Meter weit ins Meer hinaus. So hatte man die Möglichkeit antike Felszeichnungen, hunderte Meter vom Strand entfernt, zu bewundern. Eine ungefähre Altersangabe bzw. eine genauere Erklärung konnte uns hier niemand dazu liefern. Zum Schwimmen brauchte man dementsprechend leider die Flut ansonsten war die See zu flach oder nicht anwesend. Dies war der einzige Nachteil an diesem Platz. Ich habe auch nochmal einen Ausflug zu dem hier so berühmten Pasir Panjang unternommen. Bin mit Roman, dem Österreicher, dahin gewandert. Es ist ein schöner drei Kilometer langer Sandstrand und der weiße Sand ist wirklich so fein wie Puder. Aber Beaches wie diesen habe ich schon oft gesehen, es fehlt etwas Besonderes. Bei Ebbe kann man hunderte Meter rauslaufenLeider ist er ein beliebtes Ausflugsziel der Locals und dementsprechend viel Müll liegt dann herum. Obwohl er im Gegensatz zu meinem verregneten Besuch doch noch Punkte gesammelt hat. Hier treffen wir dann sogar ein paar andere Touristen, wollen aber nicht mit diesen tauschen. Wir finden beide unseren Platz besser. Auf unserem Rückweg haben wir dann Glück mit dem Trampen und man fährt uns bis in unser Dorf. Luzy die Frau von Gerson hat hier auch ein paar Bungalows auf der anderen Seite vom Dorf, die auch traumhaft gelegen sind. Aber denen fehlt ein bisschen der Charme von Savana Cottages. Übrigens ist das für mich die erste Unterkunft, die vom mir so“ geliebten“ Lonely Planet hoch gelobt wird, dem ich voll zustimme.Mein Guest House
Mittlerweile bin ich wieder in Tual-Langgur und will weiter auf die Aru-Islands reisen. Aber ich muss Geduld haben, denn es fahren keine Schiffe wegen der wilden See. Im Moment kann mir niemand genaue Informationen geben, wann wieder in See gestochen wird. Eigentlich sollte morgen das nächste Boot fahren und ich bin deshalb zurück in die Stadt. Ansonsten werde ich wohl noch zwei bis drei Tage warten oder meine Pläne ändern. Die Aru-Inseln haben wieder mehr Wildlife als Strände zu bieten und das wäre jetzt das Richtige. Das soll es dann vorerst gewesen sein, bis in….HibiscusPulau Neilakaunterwasserweltunterwasser (2)unterwasserGouverneurspalast der HolländerFischer auf dem Heimwegorang runanak dari runAntike Zeichnungen an FelswandOhoidertawun mit Kirche und MoscheeSeegras wird getrocknetwasservogelDie Nachtfalter lieben meine BananenLecker Krabben