Wie beim letzten Mal schon kurz erwähnt, bin ich schnell aus Labuan Bajo geflüchtet. Mein Ziel sollte Ruteng sein.
Eine Stadt in den Bergen und meist auch in den Wolken hängend. Für die Indonesier eine sehr kalte Stadt, da es dort auch mal nur 20 Grad sind oder in der Nacht vielleicht nochmal ein paar Grad weniger. Reisfelder von RutengFür europäische Verhältnisse auf alle Fälle sehr angenehm.
Ich hatte am Tag vorher mit einem Busfahrer gesprochen und dieser sollte mich dann morgens am verabredeten Treffpunkt einsammeln. So war ich dann Punkt 8 Uhr da und sollte warten und warten und… Nur mein Busfahrer bzw. sein Bus sollte nicht erscheinen. Nach fast drei Stunden habe ich dann nicht mehr an die indonesische Gummizeit geglaubt. Ich wurde einfach so vergessen und dummerweise hatte ich mir auch keine Telefonnummer geben lassen. So ging es mit einem Ojek (Mopedtaxi) zum Busterminal weit außerhalb der Stadt. Der sogenannte Terminal bestand dann aus einer Bank am Straßenrand und einem Warung im Nirgendwo. Mich nervt ja generell, das es in Indonesien für jede Richtung einen Busterminal gibt und dann auch noch weit außerhalb der Stadt. Das sind ja alles nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Ojekfahrer und Bemos. Aber dieser war dann schon der Hit. always everywhere cloudsHier musste ich aber nicht lange warten und schon ging die Fahrt nach Ruteng los. Zu meiner Überraschung war der Bus nur halbvoll und ich hatte eine ganze Sitzreihe für mich. Mit den Local-bussen fahren die Touristen hier meist nicht- warum auch immer. Die kosten nur die Hälfte, man hat meist mehr Platz und die bessere Sicht, weil man höher sitzt als in den vollen Minibussen.  So ging es vier Stunden durch die schöne Berglandschaft von Flores und auch das Wetter war perfekt. Bei meiner Ankunft sollte es natürlich anfangen zu regnen, aber dies scheint für Ruteng normal zu sein. Immerhin bin ich fast trocken im Hotel angekommen. Beim Einchecken im Rima-Hotel musste ich feststellen das ich ja hier schon einmal vor Jahren gewohnt habe. Gar keine so schlechte Adresse, sauber, günstig und freundliches Personal.
Am nächsten Tag schien dann wirklich die Sonne und es hieß Moped mieten und durch die Gegend düsen. Ich wurde hier vorgewarnt das es spätestens ab mittags immer regnen soll. ReisterrassenDas hieß früh in den Tag starten, ist ja nicht immer meine Stärke.
Ich wollte hier vor allem die Höhle des Flores-Menschen besichtigen. Zuerst sollte es aber zu den fantastischen Reisterrassen der Umgebung gehen. Schon während der gestrigen Busfahrt sind mir diese aufgefallen und weiter im Norden sollten sie noch interessanter werden. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt ließ ich das Bike stehen und wanderte durch die Kunstwerke der Reisbauern. Trotz des schönen Wetters war kaum ein Mensch auf den Feldern zu sehen. Die Reisfelder gaben ein wunderschönes Panorama ab. Reisfelder werden bearbeitetSo habe ich komplett die Zeit vergessen und musste kurz vor Mittag feststellen, dass es Zeit wird zu meinem eigentlichen Ziel zu fahren. Es zogen schon die ersten Regenwolken, wie vorher-gesagt, auf und es sollte jetzt schnell zur Höhle gehen. Es ging ca. eine halbe Stunde nur bergab tief in ein Tal hinein und keine Regenwolke war mehr zu sehen und es wurde heiß. Die Fahrt führte mich durch einige kleine Dörfer, umgeben von Kaffeewäldern und Reisfeldern. Überall Kaffee in den Bergen von FloresJeder der mich hier sah schrieb mir sein Hallo entgegen. Die Höhle war dann schnell gefunden und ich kam mir erst mal fehl am Platz vor. Ich hatte keine wilde Ausgrabungs-stätte erwartet. Überall waren Einheimische beschäftigt, die Ausgrabungsstellen zu sichern, Erde zu sieben, Proben zu verpacken und mittendrin saßen ein paar Archäologen an ihren Computern. Ich durfte mich hier dann relativ frei bewegen und das Treiben beobachten. Nach ein paar Minuten hatte ich dann auch den Leiter des dazugehörigen kleinen Museums an meiner Seite. Dieser führte mich dann herum und erklärte mir die Arbeit vor Ort. Es war sehr interessant so eine Ausgrabungsstätte in vollem Betrieb zu sehen und dann auch noch ein paar Erklärungen zu bekommen. Ich konnte dann in eine kleine Nebenhöhle kriechen, wo ich dann alleine in einer dunklen Höhle war. So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt. Nix war es mit meiner geplanten Fossiliensuche für mich. Das Museum im Anschluss war dann nicht wirklich interessant.Höhle des Homo floresiensis
Die Höhle Liang Bua geht seit 2003 durch die wissen-schaftliche Welt und beschäftigt auch heute noch unzählige Anthropologen. Hier haben Forscher die Überreste einer bislang unbekannten Art Mensch gefunden. Der Homo floresiensis, wie er genannt wird, war winzig, nur knapp einen Meter groß, und wird deshalb auch gerne als Hobbit bezeichnet. Man glaubt das er ein Homo erectus ist, der durch die Isolation auf der Insel geschrumpft ist. Vor ca. 12-13000 Jahren verschwand dann dieser Urmensch wahrscheinlich durch einen Vulkanausbruch.
Ich bin dann wirklich trocken im Hotel in Ruteng angekommen, bevor es dann nicht mehr aufhören sollte zu regnen, bis ich am nächsten Tag die Stadt verlassen habe.nice flower Ich habe später zufällig einen Local kennengelernt, der hier ein Kaffee-Business angefangen hat. Das hat dann doppelt gepasst, weil ich auf der Suche nach gutem Kaffee von hier war und gleichzeitig dabei einen Tschechen kennengelernt habe. Mit diesem sollte ich dann die nächsten zwei Tage zusammen reisen. Aber unser Start war für ihn nicht wirklich der Beste. Er ist zwar viel gereist und arbeitet und lebt im Moment in China aber von Local-Restaurants hält er nicht viel. Ich ja umso mehr. So sind wir dann in einen Warung zum Essen gegangen und was findet er in seinem Essen, Kakerlaken. Ich weiß nicht wie viele hunderte Male ich in solchen Läden gegessen habe, aber noch nie gab es diese Proteinbeigabe. Er war bedient und ich konnte nur lachen. Am nächsten Tag sind wir dann nach Bajawa gefahren. Die Fahrt war schon wieder spektakulär, es ging von Ruteng an bergauf und ab. In den Bergen von BajawaSerpentinen ohne Ende und gefühlt keine hundert Meter einfach mal gerade aus. Flores ist eine ziemlich gebirgige Insel, wo es von der Küste in die Berge geht und dann wieder zur Küste und so weiter. So sollten auch  meinen nächsten Touren verlaufen. Es wird einem nie langweilig in den Bussen, da die Landschaft einfach sehr abwechslungsreich ist. Fantastische Bergwelten, Vulkane, Dschungel, Reisfelder dann wieder Strände, Dörfer oder kleine Städte und alles so grün. Während der Fahrt nach Bajawa habe ich dann mehrfach versucht eine SMS zu verschicken aber es gab kein Signal. So lag dann mein Handy neben mir auf dem Sitz als wir angekommen sind. Wir sind ausgestiegen und haben unser Gepäck genommen. Da fiel mir mein Telefon wieder ein aber der Bus war schon unterwegs nach Ende. Am KelimutuWie das dann so ist, gab es die nächsten 15 Stunden kein Signal. Das sollte ich bis jetzt nie wieder haben, aber so ist das dann. So konnte ich nicht den Fahrer bzw. mein Handy anrufen. Ich war echt angepisst, es ist zwar nur meine indonesische Sim-Karte und ein billiges Telefon aber dafür viele viele Telefonnummern. In Bajawa sollte meine Stimmung auch nicht besser werden. Das Hotel Korina, das wir uns ausgesucht hatten, wollte uns nicht. Wir wollten einfach nur vorher die Zimmer sehen, aber das durften wir nicht, da der Besitzer  einfach nur ein Arschloch war. Entweder ihr nehmt die Zimmer oder ihr geht!! Das habe ich in den vielen Jahren meiner Indonesienreisen noch nie erlebt. Auf meine Frage ob die Zimmer so dreckig sind, das er sie uns nicht vorher zeigen will, wird er fast handgreiflich. Als wir dann endlich ein Zimmer gefunden hatten, war für uns klar wir müssen uns betrinken. Ein Restaurant ist schnell gefunden und das Bier läuft hervorragend. Ich bin ja auch mit einem Tschechen unterwegs, da sollte das auch klappen. Wawomuda-VulkanWie wir zu unserem Hotel in der Nacht gekommen sind war unklar, aber der Kopf hat uns gesagt zu viel Alkohol. Mein tschechischer Freund war trotzdem voller Energie und wollte unbedingt noch am Morgen auf den Wawomuda-Vulkan. Da er mittags weiter reisen musste, blieb ihm nicht viel Zeit. So hat er sich einen Ojekfahrer/Guide besorgt und ich mir ein Moped um denen einfach zu folgen. Die Vulkanbesteigung war dann doch eher eine Mopedfahrt mit anschließender 20-minütiger gemütlicher Wanderung. Aber der Alkohol in unserem Körper machte uns trotzdem zu schaffen. Wir waren immerhin auf 1750 Metern Höhe. Der Wawomuda war 2001 das letzte Mal ausgebrochen und dabei entstanden ein paar giftig aussehende Seen in seinem Krater. Die Aussicht von oben war aber das wirklich Beeindruckende. Vor allem der Blick auf den Hausvulkan der Bajawa-Region den Inerie, ein optisch perfekter Vulkan, war beeindruckend. Blick vom Wawomuda-Vulkan zum Inerie-VulkanDer sollte mich die nächsten Tage immer wieder begleiten. Auf dem Rückweg fiel mir dann mein Telefon wieder ein. Irgendwie habe ich es dann geschafft die Nummer des Busfahrers ausfindig zu machen. Es gab wieder ein Handy-Signal und ich habe ihn dann auch wirklich erreicht. Er war mittlerweile wieder in Ruteng und mein Handy wurde gefunden und ist ohne mich ein paar hundert Kilometer auf Flores gereist. In ein paar Stunden sollte ein Kollege wieder nach Bajawa fahren und der brachte mir dann das Telefon. Als Dankeschön habe ich ihm dann zwei Schachteln Zigaretten in die Hand gedrückt. Ich war froh über die Ehrlichkeit der Locals. Das passiert auch nicht überall.
Ich hatte mir mittlerweile ein Zimmer in einem Homestay gesucht und sollte einige Tage in der Gegend verbringen. Bajawa liegt auf 1100 Metern und hat ein für unser Temperaturempfinden perfektes Klima. Für die Indonesier ist es natürlich viel zu kalt. Ich sollte in den nächsten Tagen viel Glück mit dem Wetter haben. Die Sonne reist wieder mit mir.Bena-village
Bajawa ist bekannt für die traditionellen Dörfer der Ngada in seiner Umgebung. Die meisten Reisenden kommen hierher um kurz ein bis zwei Dörfer zu besichtigen und dann weiterzureisen. Die Dörfer sind sehr interessant, aber die Region hat viel mehr zu bieten. Fantastische Natur überall und so verschieden. Ob Vulkane, Wasserfälle, heiße Quellen, dicht bewaldete Hügel und Berge, dann wieder Gemüsegärten, Eukalyptus und Bambuswälder, die Küste mit schönen Stränden ist nicht weit weg und immer wieder Aussichtspunkte mit grandiosem Panoramas auf die Bergwelt Flores und der Küste. Sonne kämpft sich durch die WolkenDie Wolken hängen manchmal so tief das man mittendrin ist und nix sieht und im nächsten Moment ist alles wieder frei und man entdeckt wieder, das alles um einen herum so saftig grün ist und sich wieder irgendein Berg vor einem erhebt. Oft ziehen hier dunkelsten Regenwolken an mir vorbei und gleichzeitig scheint die Sonne. Für tolle Optik sorgt hier die Natur permanent-ich fand es Wahnsinn-die ganzen Kontraste. Noch dazu gibt es in dieser Gegend den für mich besten Arak von Flores, und den ließ ich mir gelegentlich mit meinen neuen Freunden schmecken. Ja die Menschen fand ich sehr sympathisch-bis auf den, wie schon erwähnt, blöden Besitzer des Korina-Hotels. So wurden aus geplanten zwei Tagen gleich mal sechs Tage. Vulkan InerieSo bin ich tagelang mit dem Moped durch die Gegend gedüst. Zum Teil waren die Straßen ausgezeichnet, vor allem die zu den Tourispots, aber sobald man andere Dörfer aufsuchen wollte, wurde sie auch schon mal zur Katastrophe. Ich weiß nicht ob ich meinem Moped diese Straßen zugemutet hätte. Ich hatte hier auch ein paar Lieblingsplätze wie die heißen Quellen von Malange. Da trafen zwei kleine Flüsse in einem Flussbett aufeinander. Der eine war kalt und der andere sau-heiß. Hier hatte man außer sonntags den Fluss für sich alleine und konnte je nachdem wo man saß die Temperaturen in dieser natürlichen Badewanne ändern. Nur direkt in den heißen Fluss konnte man überhaupt keinen Fuß rein setzten. Belaraghi-villageAuch eines der traditionellen Dörfer hat mir besonders gut gefallen. Belaraghi war weit weg und nur auf einer schlechten „Straße“ zu erreichen. Auch hier sind die Menschen an Touristen gewöhnt aber in anderem Maße. Man wurde herzlich empfangen und man suchte das Gespräch. Da saß ich dann mit zwei älteren Ladys den Nachmittag über und es wurde Kaffee getrunken und Tabak geraucht bzw. gekaut.old women in Belaraghi
Irgendwann wurde es dann doch Zeit weiterzureisen. Ja die Reise war nicht zu Ende aber ich sollte eine Nacht in der Stadt Ende verbringen. Von Ende aus ging es dann nach Moni. Dieses kleine Dorf in den Bergen ist der Ausgangsort um zum Kelimutu-Vulkan zu gelangen. Ich war hier schon einmal vor 7 Jahren und wollte auch nur kurz bleiben. Der Kelimutu ist bekannt für seine drei Kraterseen die jeweils andere Farben haben. Aber das war einmal, wie ich feststellen sollte.
In Moni hatte sich viel verändert, es ist zwar immer noch ein kleines Dorf aber es gibt wesentlich mehr Unterkünfte und die Menschen sollten mir nicht alle gefallen. Ich wollte hier auch eine Freundin(Dorothea) besuchen, sie hatte mir damals viel beim Indonesisch lernen geholfen. Sie sollte nicht mehr hier wohnen, aber ich konnte ihre Telefonnummer in Erfahrung bringen und ihr jetziger Wohnort sollte auf meiner Reiseroute liegen.
Den Kelimutu zum Sonnenaufgang wollte ich mir natürlich geben. Sunrise auf dem KelimutuAuch wenn ich die Erhöhung der  Eintrittspreise für Ausländer in den Nationalparks schon ein bisschen überzogen finde. Da zahle ich jetzt hier 30-mal mehr als ein Einheimischer. Man hat den Preis mal schnell um mehr als das Siebenfache angehoben. So habe ich versucht ein Mopedtaxi für den nächsten Morgen zu organisieren. Ich wurde mir mit einem Guide in einem Restaurant einig und für mich war alles klar. Aber am Abend sollte ich dann mit einem Mal viel mehr bezahlen. Da wurde ich von mehreren Guides wild zu getextet. Daraufhin habe ich ihm abgesagt und fand durch Zufall auch gleich einen Neuen. Wasserfall bei MoniEs war der Local-Gemüsehändler, der mich ansprach als ich bei ihm Verpflegung für den nächsten Tag kaufte. Wir wurden uns schnell einig, da er viel günstiger war und sympathisch wirkte. So sollte es dann morgens 4.30 Uhr losgehen um rechtzeitig zum Sunrise am Krater zu stehen. Wie verabredet trafen wir uns und los ging die Fahrt mitten in der Nacht. Aber schon nach ein paar hundert Metern fiel uns der Vergaser ab. Wie es sich gehört für den Gemüsehändler hatte er kein Werkzeug und auch keine Ahnung was jetzt zu tun ist. So habe ich versucht das ganze wieder zusammen zuschrauben, das ging auch so einigermaßen. Aber ein Schraubenzieher wäre nötig gewesen um alles richtig fest und dicht zu bekommen. So hat er dann einen Freund aus dem Bett geklingelt, der mich dann zum Vulkan gebracht hat. Aber wie können alle Schrauben sich gleichzeitig lösen? Er hatte das Bike noch am Abend benutzt- ohne Probleme. Wir waren uns einig, das da jemand sein Moped manipuliert hat, da er als Konkurrenz angesehen wurde. Die blöden Guides haben mitbekommen das er mich fahren wollte und haben die Schrauben gelöst. Kind meines OjekfahrersEr war ja der Loser-ich musste seinen Kumpel bezahlen, der mich gefahren hat. So habe ich ihm am nächsten Tag für das frühe Aufstehen und den Ärger ein bisschen Geld zugesteckt. Dafür „musste“ ich dann mit seiner ganzen Familie zu Abend essen.
Den Sonnenaufgang konnte ich wegen der Panne nicht vom Kraterrand aus beobachten, aber die Stimmung am Morgen war trotzdem toll. Gute Aussicht auf Berge und Sea von Flores. Ich habe dann den ganzen Vormittag am Kelimutu verbracht, nette Gespräche mit ein paar Travellern und den einheimischen Kaffeeverkäuferinnen. Kelimutu.vulkanDas Farbenspiel der Kraterseen war schön. Auch wenn die Seen im Sonnenlicht toll aussehen, haben sie jetzt leider alle die gleiche Farbe. Ich hatte es spektakulärer in Erinnerung. Zurück nach Moni wollte ich wegen dem schönen Wetter wandern. Ich habe mich dann nicht für den Short-cut entschieden, sondern wollte eine größere Wanderung durch die Gegend machen. Dabei sollte ich durch viele kleine Dörfer kommen. Aber anfangs habe ich mich mal wieder klassisch verlaufen. Es ging steil bergab durch die Pampa. Älterer Herr in der Nähe von MoniDie Wege waren schmierig und keine Menschenseele zusehen. So ging das zwei Stunden lang und ich fragte mich schon wo ich am Ende lande. Die Landschaft war klasse, Berge, Wälder, Reisfelder, Gemüsegärten und der Blick zur Sea. Als ich dann das erste Dorf erreichte, konnte mein Timing nicht besser sein. Es fing an aus Eimern zuschütten und ich konnte mich gerade so in eines der Häuser flüchten. Hier stand dann gleich der Kaffee auf dem Tisch und ich bekam eine gute Wegbeschreibung zurück nach Moni. Kirche in einem Dorf am KelimutuNur mit den Entfernungen sollten sie es nicht so haben. Aus ca. eineinhalb Stunden Wanderung wurden dann schnell mal fünf Stunden. Ich weiß ja nicht wie schnell die Locals hier laufen aber das schien mir sehr unrealistisch. Die beschriebenen Dörfer sollte ich alle zu Gesicht bekommen. Das war auch gut so, da ich mich noch mehrfach kurz vor sintflutartigen Regengüssen schützen musste. Am Abend zurück in Moni sollte ich dann in eine Arak-Runde mit meinem neuen Freund Aron geraten. Beim Reis setzenDen hatte ich schon am Vorabend kennengelernt und ich war gleich beliebt, da ich guten Arak aus Bajawa dabei hatte. So waren die Scheiß-Erfahrungen mit ein paar Leuten vom Vorabend bzw. Morgen schnell vergessen.
Am nächsten Tag sollte ich dann nach Maumere weiterreisen. Mit schweren Beinen und schwerem Kopf ging es los. War wohl von Wanderung und Trinken etwas zu viel. Ich saß schnell im Bus aber den habe ich auch genauso schnell wieder verlassen. Der Bus war mir zu voll und mein Gepäck wollte man, gleich nachdem ich für ein paar Sekunden die Augen geschlossen hatte, auf das Dach verfrachten. flowerBei der Regenwahrscheinlichkeit einfach Scheiße. Aber es sollte keine fünf Minuten dauern und schon hielt ein fast leerer und auch noch viel bequemerer Bus an.
In Maumere fand ich gleich ein Hotel und schon wieder sollten mich diese Touristen-Guides nerven. Ich denke, da nur wenige Menschen wirklich Englisch sprechen sind viele Reisende auf sie angewiesen. Viele von denen sind meiner Meinung nach abgezockte Idioten. Sie sind mir zu cool und erzählen einem so viel Scheiße. Es gibt keine öffentlichen Busse, das und das Guest House ist geschlossen usw. Aber sobald man sie ignoriert lassen sie zum Glück auch von einem.
Hier in Maumere sollte ich dann Dorothea wieder treffen. Sie ist mittlerweile mit einem Japaner verheiratet und hat von ihm ein zweites Kind. Wir haben uns zum Essen mit ihrem Sohn getroffen und hatten uns viel zu erzählen. Nebenbei ist auch noch eine Sightseeingtour dabei herausgesprungen. Schön mal wieder alte Freunde nach langer Zeit zusehen.
Mein nächstes Ziel war dann nur 25 Kilometer entfernt. Am Beach von Wodong gibt es ein paar Bungalow-Anlagen und mein Ziel sollte das Lena-House sein.Blick von meinem Bungalow
Die Gegend um Maumere war einmal bekannt für seine Unterwasser-welt und zählte zu den Top-Tauch-Adressen in Asien. Aber ein Erdbeben und der folgende Tsunami im Jahre 1992 zerstörten hier sehr viel.
Ich war schnell mit dem Bemo am Beach. Da die drei Bungalows von Lena-House voll waren hieß es am zweiten Platz von Lena einzuchecken. So ging es 10 Minuten am Beach entlang und ich sollte eine ganze Anlage für mich haben. Der zweite Platz hat mir auf Anhieb viel besser gefallen und es war klar, hier hänge ich ein paar Tage ab. Es waren nur 20 m von Bett bis ins Wasser, die Bungalows waren relativ neu und der Garten war schön. Dazu war auch die Familie, die die Anlage betreibt super-freundlich, guter Service, alles sehr sauber, leckere Küche und das zu gutem Preis.Auf einer Bootstour
Aber meine „Ruhe“ währte nur kurz und innerhalb eines Tages war auch Lena II voll. Man merkt je weiter man sich in den Osten von Flores bewegt umso weniger Touristen begegnen einem. Da war das hier gefühlt schon richtig viel. Aber nach drei Tagen war ich dann wieder allein in Lena II. Wir haben hier eine Bootstour zu vorgelagerten Inseln gemacht und die war echt klasse. Wunderschöne Inselwelt mit traumhaften Stränden, ein paar kleine Dörfer und toller Unterwasserwelt. Unterwegs mit dem BootDie Schnorchel-Bedingungen waren perfekt, Sonne pur, hervorragende Sicht und tolle Korallengärten. Wir fuhren verschiedene Spots an und jeder war irgendwie gut, es scheint sich viel erholt zu haben von dem Erdbeben. Nur vermisste ich hier große Fische oder irgendetwas Spezielles, nur die Korallen sind exzellent. So verbringe ich hier die Tage mit abhängen, schwimmen und netten Gesprächen. Es war ein wirklich interessanter Mix aus Menschen hier. Wir waren eine lustige Runde, haben eine große Grillparty gemacht, gelegentlich viel getrunken und … Dorf auf Pulau BabiAn meinem letzten Tag hat es viel geregnet und so sollte das ein Zeichen sein um weiterzureisen. Außerdem sollte mein Weg zwischen den Lena Häusern schwieriger werden. Es gab nur ein Restaurant in Lena I und ich musste gelegentlich pendeln. Durch den Regen sind dann aus zwei Rinnsalen am Strand kleine Flüsse geworden und es war fast unmöglich bei Flut trocken anzukommen. Das Guest House war dann bis auf einen Gast leer, als ich meinen Weg nach Larantuka angetreten bin. Hier in Larantuka am östlichen Ende von Flores und auf den nächsten Inseln sollte es dann ganz ruhig in Bezug auf den Tourismus werden. Aber dazu beim nächsten Mal.Reisterrassen in der Nähe von RutengRegenbogenwilde Pisten in der Umgebung von BajawaHeiße Quellen-rechts heißer und links kalter FlußGurusina-VillageMann in GurusinaDach eines traditionellen HausesDer etwas andere BusIkat-weberinIn BelaraghiIn a villageMit dem Feuerholz auf dem HeimwegKaffeeverkäuferin am KelimutuSchweinefeuerMit dem Moped das Pferd ausführenDie mobile SuppenkücheKelimutuVorbereitung des Barbecue im Lenahausüberall nice flowersSchöner Strand auf einer vorgelagerten InselVollmond am Beach beim Lena-House